Halle bebt: TSV 1860 Bad Rodach erkämpft 5:5 gegen Bundesliga-Reserve Dachau
Die Damen des TSV 1860 Bad Rodach haben am Sonntag in der 3. Bundesliga Damen Süd eine starke Leistung gezeigt und wurden diesmal belohnt. Gegen den TSV Dachau 65 II – die Bundesliga-Reserve und aktueller Tabellenzweiter – erkämpfte das Team ein hochverdientes 5:5-Unentschieden. Die Zuschauer in der Gerold-Strobel-Halle sahen ein hochklassiges und emotionales Spiel, das bis zum letzten Ballwechsel offenblieb. In einer spannenden Partie vor 99 Zuschauern zeigten die Gastgeberinnen großen Kampfgeist, nachdem sie zuletzt zweimal denkbar knapp mit 4:6 verloren hatten. Landrat Sebastian Straubel war ebenfalls unter den Zuschauern und folgte der Einladung des TSV – ein starkes Zeichen für die Wertschätzung des Sports in der Region.
Der Auftakt verlief ausgeglichen. Valerija Mühlbach und Polina Pashchenko überzeugten im Doppel mit einem konzentrierten Auftritt und sicherten mit 3:0 den ersten Punkt für Bad Rodach. Veronika Andriushchenko und Svenja Schirm starteten stark, gewannen den ersten Satz deutlich, mussten sich aber nach vier Durchgängen 1:3 geschlagen geben. Nach den Doppeln stand es 1:1 – ein Vorgeschmack auf die ausgeglichene Partie. In der ersten Einzelrunde setzte Mühlbach mit einem souveränen Sieg gegen Emine Ernst ein klares Zeichen. Danach kämpfte Andriushchenko gegen Dora Cosic, doch die Nummer 1 der Gäste war zu stark – 0:3. Anschließend dominierte Pashchenko Julia Bergemann klar mit 3:0. Schirm musste sich gegen Marlene Gruber geschlagen geben. Nach sechs Spielen stand es 3:3, alles offen. Die zweite Einzelrunde brachte die Entscheidung – und Drama pur. Mühlbach traf im Spitzeneinzel auf Cosic. Nach einem unglücklichen ersten Satz kämpfte sie sich zurück, doch die Dachauerin spielte ihre Klasse aus und gewann 3:1. Auch Andriushchenko erlebte ein bitteres Match gegen Ernst: Nach ständigen hin und her im dritten Durchgang (17:19) verlor sie 1:3. Damit lag Bad Rodach 3:5 zurück, die dritte Niederlage in Folge schien bevorzustehen. Doch die Gastgeberinnen gaben nicht auf. Pashchenko blieb nervenstark und gewann ihr zweites Einzel gegen Gruber erneut klar mit 3:0 – ohne wirklich gefordert zu werden.
Dann kam der große Moment: Svenja Schirm avancierte zur Matchwinnerin. Nach zwei verlorenen Sätzen (14:16, 11:13) kämpfte sie sich zurück, gewann die nächsten beiden Durchgänge (11:9,11:7) und erzwang den Entscheidungssatz. Beim Stand von 11:10 verwandelte sie den Matchball mit einem Schupfball, den Bergemann ins Aus setzte. Die Halle bebte, die Zuschauer feierten Schirm frenetisch. Die Gäste aus Dachau wurden mit viel Applaus verabschiedet – ein Zeichen für den Respekt vor dieser großartigen Partie.
Norbert Thumser, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im TSV zeigte sich begeistert: „Die Mannschaft hat sich gegen eine der Topmannschaften hervorragend präsentiert. Nach zwei knappen Niederlagen war dieser Punkt enorm wichtig für die Moral. Svenja Schirm hat mit ihrem Fünfsatzsieg am Ende den Punkt gerettet – das war ganz stark. Mit viel Einsatz und Nervenstärke hielten unsere Damen die Partie bis zum letzten Ballwechsel offen. Nach zwei bitteren 4:6-Niederlagen ist dieses Remis ein wichtiges Signal: Bad Rodach kann auf diesem Niveau bestehen – und mit der Unterstützung der heimischen Fans dürfte der nächste Sieg nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Nach dem starken Auftritt gegen Dachau geht es für die Damen des TSV 1860 Bad Rodach in zwei Wochen auf Reisen. Am 22. November 2025 steht ein Koppelspieltag beim Mitaufsteiger TSV Korntal auf dem Programm, bevor es am 23. November direkt weitergeht zum Auswärtsspiel gegen SU Neckarsulm. Zwei wichtige Begegnungen, in denen die Rodacherinnen ihre gute Form bestätigen und weitere Punkte sammeln wollen.
TSV 1860 Bad Rodach – TSV Dachau 65 II (5:5)
Andriushchenko/Schirm - Cosic/Ernst 1:3 (11:3, 6:11, 2:11, 10:12) Mühlbach/Pashchenko - Gruber/Bergemann 3:0 (11:3, 11:4, 11:6) Mühlbach - Ernst 3:0 (11:6, 11:7, 11:3) Andriushchenko - Cosic 0:3 (4:11, 8:11, 7:11) Pashchenko - Bergemann 3:0 (11:2, 11:2, 11:1) Schirm - Gruber 0:3 (7:11, 7:11, 4:11) Mühlbach - Cosic 1:3 (11:13, 11:5, 6:11, 2:11) Andriushchenko - Ernst 1:3 (10:12, 11:5, 17:19, 9:11) Pashchenko - Gruber 3:0 (11:4, 11:6, 12:10) Schirm - Bergemann 3:2 (14:16, 11:13, 11:9, 11:7, 12:10)