Bad Rodacher Damen werden zur Stolperfalle für Favoriten

In den beiden Regionalligapartien bringen die Damen des TSV Bad Rodach den Tabellenführer SG Motor Wilsdruff (19:1 Punkte) ins Wanken und erzielen klaren Sieg im zweiten Spiel gegen den ESV München Freimann.

Als am Samstagmorgen die Gerold-Strobel-Halle in Bad Rodach geöffnet wurde, war eigentlich noch niemanden so richtig klar, was dieses Wochenende bringen wird. Gleich zwei Begegnungen standen auf dem Programm in der Regionalliga Süd für die Damen des TSV Bad Rodach. Mit der SG Motor Wilsdruff, dem derzeitigen Tabellenführer und Anwärter Nummer 1 auf die Meisterschaft, am Samstag und dem ESV München Freimann am Sonntag, der als Tabellenneunter die Reise nach Bad Rodach angetreten hat. Zwei Gegner die vom Tabellenstand nicht unterschiedlicher hätten sein können. Was aber dann seinen Lauf nahm, ließ die Bad Rodacher Tischtennisherzen höherschlagen. Dies vor allem gegen die Wilsdruffer Damen, die den Weg zurück in die 3. Bundesliga im Auge haben, aus welcher sie in der letzten Saison abgestiegen sind. Selbst Abteilungsleiter Peter Müller vom TSV Bad Rodach stand, nach eigenen Aussagen, während dieser Partie teilweise „blutleer“ da und fieberte bei den spannenden Begegnungen mit.

Für eine Überraschungen sorgten bereits Manuela Bienek und Svenja Schirm im Eröffnungsdoppel gegen Scherber/Scherber, welches sie doch recht deutlich mit 3:1 gewinnen konnten. Am Nebentisch hatten Solodenko und Sophie Schirm gegen Langholz/Bormann einen harten Kampf zu führen, der am Ende mit 1:3 an die Wilsdruffer Paarung ging. Bei einem Spielstand von 1:1 startete man nun in die Einzel. Nicht einen Satzgewinn überließ Anastasiia Solodenko ihrer Gegnerin Alwine Scherber beim in Sätzen klaren 3:0-Erfolg und holte damit den zweiten Punkt für die Heimmannschaft. Lange umkämpft war das Spiel zwischen Sophie Schirm und Frieda Scherber. In einem absolut sehenswerten mit hochklassigen Ballwechseln versehenen Spiel hatte die junge Bad Rodacherin vor allem in den Sätzen 4 und 5 enorm viel Pech als ihre Bälle knapp ihr Ziel verfehlten und ihr einfach nichts mehr gelang um den 3. Punkt für ihre Mannschaft zu holen. So hieß es nun 2:2 vor den Duellen im hinteren Paarkreuz. Mit einem 3:1 legte Manuela Bienek gegen Lisa Bormann nach und stellte wieder die ein Punkte Führung für das Bad Rodacher Team wieder her. Eine Spitzenleistung zeigte Svenja Schirm gegen Selina Langholz, welche am Ende beim der 1:3 Niederlage aber nicht belohnt wurde. Vor dem Duell der Einser stand es mittlerweile 3:3. Anastasiia Solodenko konnte im Spiel gegen Frieda Scherber einen weiteren Siegpunkt für die Mannschaft beisteuern und gewann in vier Sätzen in einem ebenfalls Top-Duell. Nach Verlust des ersten Satzes drehte Sophie Schirm - im wahrsten Sinne des Wortes - auf gewann die folgenden drei Sätze gegen Alwine Scherber, welches nun die 5:3 Führung für das Bad Rodacher Regionalligateam bedeutete. Ein Unentschieden war also schon mal sicher. Geht heute hier noch mehr? Die letzten beiden Paarungen sollten die Entscheidung bringen. Das entscheidente Spiel hatte Manuela Bienek gegen Selina Langholz. In einer Partie auf Augenhöhe, boten die beiden Akteurinnen den Zuschauern einen Nervenkitzel der besonderen Art. Im entscheidenten fünften Satz lag Bienek eigentlich schon chancenlos zurück, als ihre Aufholjagd begann und sie Punkt für Punkt aufholte. Doch auch diese sollte am Ende nicht belohnt werden. Mit 14:12 konnte die Wilsdruffer Spielerin glücklich den Anschlußpunkt zum 5:4 herstellen. Mit 9:13, 13:15 und 5:11 verpasste anschließend Svenja Schirm, nach einer tadellosen Leistung, einen möglichen Sieg gegen den Tabellenführer. Am Ende stand ein 5:5 Unentschieden zu Buche, bei dem alle Anwesenden sicher waren, das hier weitaus mehr drin war.

 

TSV 1860 Bad Rodach - SG Motor Wilsdruff 5:5

Manuela Bienek/Svenja Schirm - Frieda Scherber/Alwine Scherber (11:4;9:11;11:6;11:9) 3:1 Anastasiia Solodenko/Sophie Schirm - Selina Langholz/Lisa Bormann (7:11;11:4;7:11;9:11) 1:3 Anastasiia Solodenko - Alwine Scherber (11:5;11:6;11:5) 3:0 Sophie Schirm - Frieda Scherber (8:11;11:8;11:9;4:11;5:11) 2:3 Manuela Bienek - Lisa Bormann (11:9;7:11;11:7;11:6) 3:1 Svenja Schirm - Selina Langholz (9:11;11:8;5:11;10:12) 1:3 Anastasiia Solodenko - Frieda Scherber (13:11;11:8;9:11;11:9) 3:1 Sophie Schirm - Alwine Scherber (8:11;11:2;11:7;11:7) 3:1 Manuela Bienek - Selina Langholz (11:7;9:11;11:5;7:11;12:14) 2:3 Svenja Schirm - Lisa Bormann (9:11;13:15;5:11) 0:3

 

Mit gestärktem Selbstvertrauen startete man am folgenden Tag in die zweite Begegnung in der man den ESV München Freimann zu Gast hatte. Die Freimannerinnen, welche am Vortag bereits gegen den TV Hofstetten eine 2:8 Niederlage hinnehmen mussten, hatten hier bereits auf Sylvia Messer verletzungsbedingt verzichten müssen. So war man doch etwas überrascht, dass sie im Aufgebot der Freimannerinnen stand. Bereits im Doppel merkte man ihr aber an, dass etwas nicht stimmte. Bei ihren anschließenden Einzeln verzichtete die Freimannerin auf ihren Einsatz und beide Spiele gingen kampflos an die Bad Rodacher Mannschaft. Schade eigentlich, da man sich auf Bad Rodacher Seite auf die Begegnungen gefreut hatte. Unerwartet schwer taten sich Anastasiia Solodenko/Sophie Schirm im Doppel gegen Lisa Saur/Sylvia Messer und konnten sich erst im Entscheidungssatz durchsetzen. Bienek/Schirm hingegen setzten sich in drei knappen Sätzen überraschenderweise gegen Anna Hovikyan/Ulrike Naujoks durch und gewannen doch recht deutlich mit 3:0. In glänzender Verfassung präsentierte sich die Gastspielerin Ulrike Naujoks gegen die Bad Rodacher Nr. 1, Anastasiia Solodenko. Die Bad Rodacher Spitzenspielerin hatte alle Hände voll zu tun um ihren 3:1 Erfolg unter Dach und Fach zu bekommen. Bereits mit 0:2 hinten liegend, sah es für Sophie Schirm gegen Anna Hovikyan eher weniger gut aus, noch auf einen grünen Zweig zu kommen. Ein Irrtum wie sich herausstellen sollte. Die junge Bad Rodacherin spielte sensationell auf und ließ ihrer Gegnerin in den Sätzen 3 bis 5 nur noch wenig Chancen. Hier stand der Erfolg des Bad Rodacher Teams bereits fest, da Sylvia Messer auf Freimanner Seite nicht mehr antreten konnte. Svenja Schirm lieferte sich gegen Lisa Saur ein Nervenaufreibendes Duell, welches mit 11:9 im fünften Satz an Freimann ging. Klar überlegend war Solodenko beim 3:0 gegen Hovikyan und Sophie Schirm setzte sich mit 3:1 gegen Naujoks durch. Einen schweren Stand hatte anschließend Manuela Bienek gegen Lisa Saur, welche verdient einen 3:0 Erfolg für sich verbuchen konnte. Mit 8:2 musste sich der ESV München Freimann sich deutlich aber unter Wert geschlagen geben.

TSV 1860 Bad Rodach - ESV München-Freimann 8:2

Anastasiia Solodenko/Sophie Schirm - Lisa Saur/Sylvia Messer (10:12;13:11;11:13;11:7;11:6) 3:2 Manuela Bienek/Svenja Schirm - Anna Hovikyan/Ulrike Naujoks (11:7;11:9;12:10) 3:0 Anastasiia Solodenko - Ulrike Naujoks (9:11;15:13;11:7;11:6) 3:1 Sophie Schirm - Anna Hovikyan (9:11;8:11;11:6;11:5;11:4) 3:2 Manuela Bienek - Sylvia Messer (kampflos) 3:0 Svenja Schirm - Lisa Saur (11:8;5:11;8:11;11:7;9:11) 2:3 Anastasiia Solodenko - Anna Hovikyan (11:6;11:1;11:8)           3:0 Sophie Schirm - Ulrike Naujoks (14:16;11:5;11:7;11:7) 3:1 Manuela Bienek - Lisa Saur (5:11;4:11;9:11) 0:3 (Svenja Schirm - Sylvia Messer (kampflos) 3:0

 

Norbert Thumser (Pressewart)

„Was an diesem Wochenende wieder von unseren Damen geboten wurde, ist schon sagenhaft. Gerade gegen Wilsdruff war noch mehr als ein unentschieden drin, mit welchen wir aber mehr als zufrieden sind. An dieser Stelle wünschen wir auch noch Sylvia Messer von Freimann Gute Besserung, wir hätten gerne auf die kampflosen Spiele verzichtet und dafür die Spiele gesehen.“


             Anastasiia Solodenko                                     Manuela Bienek                                              Sophie Schirm                                            Svenja Schirm